Begegnungsorte und Ausstellungen

Georg Dicks Arbeiten sind derzeit zu sehen…

in PAULS Boutique
in Jacques‘ Weindepot
im Janssen Restaurant

im Landessozialgericht Chemnitz Retrospektive 2011 – 2022

Ausstellungen 2022

Landgericht Chemnitz

16. Mai bis 4.Juli 2022

Chemnitzer Zeitung | 17.05.22 | Seite 10

Landgericht zeigt Arbeiten eines verstorbenen Künstlers

Ende Dezember wäre Georg Dick 50 Jahre alt geworden. Eine neue Ausstellung würdigt sein Schaffen. Sie ist erst der Anfang von mehr Aufmerksamkeit, die er in diesem Jahr erhalten soll. Von Jana Peters Er war einer der talentiertesten Künstler von Chemnitz, einer mit Strahlkraft: Georg Dick. 1971 in Karl-Marx-Stadt geboren, hatte er an der Fachhochschule für Angewandte Kunst Schneeberg studiert. Rund 15 Jahre befasste er sich mit dem Holzschnitt, zuletzt zunehmend mit der Malerei. Auf der renommierten Art Cologne war ihm eine Förder- koje gewidmet worden. Er war Mitglied der Künstlergruppe Oscar, Stipendien und Arbeitsaufenthalte führten ihn nach Italien, Israel und Kuba. Außerdem war er Mitbegründer des Kulturzentrums Voxxx auf dem Kaßberg. Im Chemnitzer Stadtbild ist sein „Angler“ an der Janssen-Fabrik vielen bekannt. Der Künstler setzte seinem Leben im Juli 2011 ein Ende. Im vergangenen Pandemiejahr jährte sich sein Tod zum zehnten Mal. Zudem hätte er am 30. Dezember 50. Geburtstag gefeiert. Am Montag nun hat im Landgericht eine Ausstellung mit 35 Werken Dicks eröffnet, die bis zum 4. Juli zu sehen sein soll. „Wir sind sehr froh, dass nach vielen Jahren die Bilder wieder im öffentlichen Raum zu sehen sind“, sagte Kuratorin Sandra Schreiber-Dick. Sie war mit ihrem Sohn Jakob zur Eröffnung der Ausstellung gekommen, gemeinsam hatten sie die Bilder ausgewählt, die zehn Jahre im Archiv schlummerten. Es sei sehr bewegend, die Arbeiten seines Vaters ausgestellt zu sehen und es mache ihn sehr glücklich, dass die Öffentlichkeit nun sehen könne, wie viel Kunst er hinterlassen hat, sagte Jakob Dick. Der junge Mann ist 21 Jahre alt und studiert an der Hochschule Anhalt Design. Bei den ausgestellten Arbeiten handelt es sich um originale Einzelstücke, vor allem Holzschnitte mit grafischen Elementen, erklärte Matthias Ries-Wolff. Er ist Richter am Landgericht und zudem verantwortlich für Kunst. „Es ist nicht übertrieben, Georg Dick in einem Atemzug mit Henry van de Velde zu nennen“, sagte er. Denn van de Velde habe die Villa Esche gestaltet, vom Abendkleid der Hausherrin über das Geschirr bis hin zur Architektur des Gebäudes. Etwas ganz Ähnliches sei Dick 2009 auf Sizilien gelungen. Dort gestaltete er den Innenraum der Kirche von Valderice, samt Altar, Kirchenbänken, Lampen, Kreuz und Kleidung für den Geistlichen. „Es ist nicht übertrieben, Georg Dick in einem Atemzug mit Henry van de Velde zu nennen.“ Matthias Ries-Wolff: Richter am Landgericht und Beauftragter für Kunst Die ausgestellten Werke zeigen vor allem Dicks feinsinnigen, hintergründigen Humor. So heißt ein Werk „Kunstfreunde“. Ganz im Sinne von Blutsbrüdern, wie sie Karl May beschreibt, wird auch darauf eine Freundschaft geschlossen, aber nicht mit Blut, sondern mit Farbtropfen. Aber auch die sensible Seite des Künstlers kommt in der Ausstellung zum Tragen. So zeigt die Arbeit „Herzeleid“ eine einsame Person. Das Bild „Herzefreud“ zeigt ein glückliches Paar. Oder „Mein Herz. Dein Herz“, das ein Paar mit einem gemeinsamen Herzen zeigt. Die Bilder sind zu verkaufen, betonte Matthias Ries-Wolff. Wer denkt, dass kein Kunstliebhaber extra ins Gericht geht, um sich dort eine Ausstellung anzusehen, liege gänzlich falsch, sagt er. Erst vorige Woche sei extra jemand aus Plauen gekommen, der Dicks Bilder sehen wollte, sich aber im Datum geirrt habe. Durch die letzte Ausstellung habe er allein viermal eine Führung gegeben, verdeutlicht er noch. Die Käufer der Bilder seien aber meistens unter den Gerichts- und Justizmitarbeitern zu finden. Die Ausstellung im Landgericht ist nicht das einzige Projekt, das momentan mit Georg Dick in Zusammenhang steht. Sandra Schreiber-Dick und ihr Sohn Jakob hatten die Idee, ein Kunstprojekt zu starten, das am 30. Dezember 2021 – dem 50. Geburtstag – begann und noch bis zum 29. Dezember dieses Jahres dauern soll. Auf Instagram und Facebook, auf der Internetseite www.georg-dick.com und in Galerien, Restaurants oder Läden wird es im Jubiläumsjahr Ausstellungen, Dokumentationen, Erinnerungen und Neuentdeckungen geben. „Georg Dick Digital“ heißt das Projekt. Jede Woche posten Mutter und Sohn eine Arbeit, die an den Künstler erinnert. Im Sommer sollen Ausstellungen im Restaurant Janssen und in Pauls Boutique folgen. Im Friseurladen mit angeschlossener Galerie von Maria Heine-Selbmann an der Weststraße sind zudem seit Beginn der Aktion Bilder zu sehen. Bildtext: Jakob Georg Dick blickt mit seiner Mutter Sandra Schreiber-Dick auf Arbeiten seines 2011 verstorbenen Vaters, die noch bis zum 4. Juli im Landgericht zu sehen sind. Beide haben die gezeigten Werke ausgewählt.

Maria Heine-Selbmann | FRISEUR & GALERIE

Alle ausgestellten Arbeiten sind verkäuflich.
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